Anton Dobay
21.1.1906 – 18.12.1986Anton Dobay widmete sich beinahe täglich mit großer Begeisterung dem Zeichnen. Dabei konzentrierte er sich auf kleine Formate und arbeitete vorwiegend mit Materialien wie Bleistiften, Farbstiften und Wachskreiden. Charakteristisch für sein Schaffen ist die Verwendung von kräftigen, oft leuchtenden Farben. Er zeichnete Gegenstände sowohl aus der Natur als auch aus dem Gedächtnis, überarbeitete Zeitungsausschnitte und verwendete Bildvorlagen. Für sein Werk „Nach Bruegel (Der düstere Tag)“ ließ er sich von Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde aus dem Jahr 1565 inspirieren. Dobay übernahm einzelne Elemente der Komposition, entschied sich jedoch für eine ganz eigene Farbgebung: Anstatt der „düsteren“ Braun-, Grün- und Ockertöne, die das Original durchziehen, dominieren in seiner Zeichnung heitere Pastelltöne. Dieses eigenständige Werk ist mit kurzen, dynamischen Strichen ausgeführt, die eng nebeneinander gesetzt wurden – ein Zeichenstil, der für sein Frühwerk charakteristisch ist. Dobays Überarbeitung des im Dreiviertelprofil gezeigten Dante Alighieri in „Ohne Titel“ ist exemplarisch für eine spätere Werkphase, in der sowohl die Farbigkeit als auch die Dichte der nun längeren Striche zunimmt. In Farbstiftzeichnungen aus dieser Zeit werden die Figuren oft stark konturiert. Obwohl Dobay die Farben in mehreren Schichten übereinanderlegt, gelingt es ihm, jede einzelne Farbschicht sichtbar zu lassen, was zu einem fast schimmernden Effekt führt.