August Walla

22.6.1936 – 7.7.2001

Den Ausgangspunkt für Wallas gesamte Kunst bildet sein selbsterschaffenes privatmythologisches Universum. Um dieses festzuhalten, bedient er sich eines medienübergreifenden Vorgehens, bei dem es auch keine Hierarchien innerhalb der verschiedenen Medien gibt. Sein künstlerisches OEuvre umfasst Malerei (Gemälde, Wandmalerei, Graffiti), Zeichnung, Text, Plastik, Installation, Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Fotografie. August Wallas Kunst ist äußerst eng mit seiner Biografie bzw. mit den Vorstellungen über sich selbst und mit seiner Person verknüpft. Ausgehend vom Tod August Wallas Großmutter und der Angst vor dem Verlust seiner Mutter führte der Künstler einen lebenslangen Kampf gegen den Tod. Der Begriff der Ewigkeit, in welche die Großmutter nach dem christlichen Glauben eingegangen ist, bekommt für ihn einen wichtigen Stellenwert. Für August Walla gibt es ein „Ewigkeitende“, das nach dem Ende der Ewigkeit etwas Neues vermuten lässt und nicht das Ende bedeutet. Diese Vorstellung vom Ende der Ewigkeit spielt in August Wallas Denken eine große Rolle; die Wörter „Ewigkeitende“ und das Synonym „Weltallende“ ziehen sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk. In diesem erschuf er sich ein privatmythologisches Universum, das aus dem „Ewigkeitendeland“, einer eigenen Sprache, Symboliken und einer Götterwelt besteht. Satttus, der Ewigkeitendegott, beschützt die Menschen, weshalb sich Walla durch dessen Freundschaft eine Abwehr des Todesgottes erhofft. Walla war sich auch über seine Geschlechtsidentität im Unklaren, also darüber, ob er ein Mädchen oder ein Knabe sei. Er interpretierte es für sich so, dass er zur Zeit des Nationalsozialismus ein „Nazimädchen“ gewesen sei, aber anschließend bei der russischen Besetzung des Landes im Zuge einer „russischen Operation“ zu einem „Kommunistendoppelknaben“ umoperiert wurde. Diese Geschlechtsumwandlungsgeschichte erklärt auch den häufigen Gebrauch politischer Embleme, die für ihn eine ganz persönliche Bedeutung haben: Ein linksgedrehtes, spiegelverkehrtes Hakenkreuz steht für Weiblichkeit, während Hammer und Sichel Männlichkeit darstellen. 

August Walla wurde am 22. Juni 1936 in Klosterneuburg geboren, wuchs bei seiner Mutter Aloisia und seiner Großmutter Rosina auf. Bis zum Jahr 1983 lebten Walla und seine Mutter in unterschiedlichen Wohnungen in Klosterneuburg, die ihm auch als Fläche für seinen künstlerischen Ausdruck dienten. Er gestaltete sein Umfeld, indem er seine Philosophie sowie sein gesamtes künstlerisches Spektrum nach außen trug; daraus folgte auch, dass der Schrebergarten im Augebiet der Donau, wo die Wallas die Sommermonate verbrachten, vollständig mit seinen Inschriften, Emblemen und Symbolen versehen wurde. Im November 1983 zogen August Walla und seine Mutter in das jetzige „Haus der Künstler“, wo er sein Zimmer von den Wänden bis zur Decke mit seinen Objekten, Figuren, Schriftzüge und Symbolen. Der Künstler lebte und arbeitete dort bis zu seinem Tod am 7. Juli 2001. 

https://www.augustwalla.at/

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