Laila Bachtiar

*31.8.1971

Laila Bachtiars künstlerisches Schaffen umspannt zwei zeichnerische Welten – eine farbige und eine schwarzgraue. Obwohl diese Wleten unterschiedlich erscheinen mögen, sind sie eng miteinander verbunden und teilen denselben Ursprung: ein Gerüst aus Linien. Diese mit Bleistift gezogenen Linien schaffen Felder oder vielmehr Bausteine, aus denen sich dann die Motive zusammensetzen. Innerhalb dieser Strukturen zieht Bachtiar weitere Striche, die das Gesamtbild ergänzen. Dieses von ihr geschaffene Grundgerüst bleibt jedoch nur selten für sich alleine stehen. Vielmehr bildet es die Basis für Bachtiars Kompositionen, die ab 1990 entstehen und zumeist einen farbigen Charakter aufweisen. Ab 2003 setzt sie ihre Arbeiten meistens mit Bleistift und auch mit schwarzem Farbstift um. Die zuvor noch erkennbaren Bleistiftlinien werden von Bachtiar nun teilweise so überarbeitet, dass sie völlig zu verschwinden scheinen. Derartige Kompositionen zählen zu den ausdrucksstärksten Werken in Bachtiars künstlerischem Schaffen. 

Die Künstlerin signiert ihre Werke mit ihrem Vornamen in Großbuchstaben und fügt Zahlen hinzu, die allerdings keine Datierung darstellen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine persönliche Codierung Bachtiars, die nur ihr selbst bekannt ist und individuelle Bezugspunkte zum Werk schafft.

Bachtiars zeichnerische Welt spiegelt Themen wider, die sie persönlich beschäftigen und die für sie von großer Bedeutung sind. Ein Hauptthema, das sich seit Beginn ihrer künstlerischen Arbeit durch ihr Schaffen zieht, ist die Tierwelt. In Bachtiars klein- bis mittelformatigen Bildern lassen sich sowohl heimische Tiere (Katzen, Enten und Hasen) als auch Tiere aus ferneren Ländern (Delfine, Elefanten und Raubtiere) entdecken. Dazu reihen sich Abbildungen von Menschen (meist in Frontalansicht) und Darstellungen von Gegenständen und der Natur. Bachtiar arbeitet aus dem Gedächtnis; nur sehr selten bedient sie sich zu Beginn eines Werkes einer Vorlage. Details sind für die Betrachtenden manchmal kaum sichtbar, denn der Inhalt verschwindet oftmals hinter der zeichnerischen Dichte, die ihren unverkennbare Stil ausmacht.

Laila Bachtiar wurde am 31. August 1971 in Wien in eine Familie mit starkem musikalischem Hintergrund hineingeboren. Ihre Mutter ist Cellistin, ihr Vater mit afghanischen Wurzeln studierte Gesang, Trompete und Klavier. Von 1978 bis 1989 besuchte Bachtiar drei Sonderschulen, in denen ihre gestalterische Begabung erkannt wurde. Ab 1989 lebte sie in unterschiedlichen Wohngemeinschaften, bis sie 1994 wieder zu ihrer Mutter zog. Ihr künstlerisches Talent wurde in dieser Zeit von dem Künstler Ernst Fuchs bemerkt und auch von der Ateliergemeinschaft „Die Schlumper“ in Hamburg erkannt. Ab 1990 besuchte sie das „Haus der Künstler“ in Gugging, wo sie als erste "Artist in Residence" in ihrer Tätigkeit als Künstlerin umfassend unterstützt wurde. Seit 2003 arbeitet sie im benachbarten atelier gugging des „Hauses der Künstler“ an ihren oftmals zeitintensiven Werken, die durch ihre Detailarbeit und Kreativität beeindrucken.

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