Leonhard Fink

*15.01.1982

Das OEuvre des Künstlers besteht fast ausschließlich aus Bleistiftzeichnungen, wobei kleinteilige und aufwendig gestaltete Landkarten den Schwerpunkt bilden. In den ersten Jahren seines künstlerischen Schaffens entstehen Zeichnungen von Tieren und Menschen, von Fahrzeugen sowie Alltagsgegenständen. Fink belässt es aber nicht bei diesen Motiven, er taucht zudem noch in eine fantastische Welt ein und kreiert Mischwesen aus Mensch und Tier. Die Titel der Bilder verraten mit ihren Wortschöpfungen bereits das Interesse des Künstlers an der Sprache. Die Texte mit ihren frei assoziierten, gereimten Sätzen finden ab 2006 als Stilelemente Eingang in seine Kunst und füllen immer wieder den sonst leeren Hintergrund aus. Früh zeigt sich auch das Interesse an der Umwelt, der Umgebung, an Orten, an Sehenswürdigkeiten und damit verbundenen Fakten. Das geografische Interesse, das durch die Profession seines Vaters geprägt ist, gipfelt in Finks ab 2007 entstandenem Hauptmotiv seines künstlerischen Schaffens: der Landkarte. Die großformatigen, größtenteils flächendeckenden Bleistiftzeichnungen zeigen Länder, Regionen und Städte. Scharfsinnig skizziert der Künstler auf seinen Karten geografische Gegebenheiten. Berge, Seen, Straßen, Kirchen, Türme, öffentliche Einrichtungen, Brücken, Tunnels oder Züge werden dabei zwei- und dreidimensional, in verzerrten Perspektiven, in Draufsicht, frontal sowie im Profil dargestellt. Fink schafft eine Bedeutungsperspektive, eine kartografische Darstellung mit variablem Maßstab und stellt hierbei für ihn wichtige Details im Verhältnis zu anderen Inhalten größer dar. Einen besonderen Stellenwert erhalten die Straßen mit ihren Autos, die sich oft wie ein Spinnennetz über den gesamten Bildraum verteilen. Die Beschriftung der Motive ermöglicht es, Berge, Seen und Orte zu identifizieren, wobei sogar zukünftige Bauprojekte wie die U-Bahn-Linie U5 in Wien sichtbar werden. Leonhard Finks Kunst erweitert den (Zeit-)Horizont und entführt die Betrachtenden auf Reisen in eine fantastische Welt.

Leonhard Fink wird am 15. Januar 1982 geboren. Er wächst mit seinen vier Geschwistern bei seinen Eltern in Weidling bei Klosterneuburg in Niederösterreich auf. Sein Vater ist Geograf und Geologe, was auch das große Interesse Leonhard Finks an diesen Fächern begründet. Fink besucht in Weidling die Hauptschule; seine Englisch-Kenntnisse, die er bei den Schriften in seinen Arbeiten immer wieder einsetzt, gehen auf diese Schulzeit zurück. Mit 17 Jahren kommt er zum ersten Mal in psychiatrische Behandlung; zu dieser Zeit entstehen auch die ersten Zeichnungen, die ein künstlerisches Talent erkennen lassen. Von 2001 bis 2020 besuchte er regelmäßig das atelier gugging und fand dort sehr bald zu seiner eigenen, sehr prägnanten künstlerischen Ausdrucksform. Leonhard Fink wird von der galerie gugging vertreten, und seit 2012 werden seine Werke im museum gugging ausgestellt.

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